- Prud'hon
- Prud'hon[pry'dɔ̃], Prudhon, Pierre-Paul, französischer Maler und Zeichner, * Cluny 4. 4. 1758, ✝ Paris 16. 2. 1823; ging 1784 als Stipendiat nach Rom, wo ihn v. a. die Werke Raffaels, Leonardo da Vincis, Correggios und A. Canovas beeindruckten. 1789 kehrte er nach Paris zurück. P. überwand die Härte der klassizistischen Formen eines J.-L. David durch ein weiches Helldunkel, das an Correggio erinnert. Er verschmolz so die künstlerischen Haupttendenzen seiner Zeit zu einem persönlichen Stil von rokokohafter Anmut, klassizistischem Ernst und Monumentalität sowie romantische Beseeltheit. V. a. seine zahlreichen Porträts sind bei betont vornehmer Haltung der Dargestellten (»Kaiserin Joséphine«, 1805; Paris, Louvre) lyrisch-melancholisch gestimmt. Als meisterhaft gelten auch seine meist in Kreide ausgeführten Zeichnungen. Mit dekorativen und kunsthandwerklichen Entwürfen hat P. das Empire nachhaltig beeinflusst.Weitere Werke: Bündnis zwischen Liebe und Freundschaft (1793; Minneapolis, Minnesota, Institute of Arts); Mme. Anthony und ihre Kinder (1796; Lyon, Musée des Beaux-Arts); Weisheit und Wahrheit steigen auf die Erde herab (1799; Paris, Louvre); Gerechtigkeit und göttliche Rache verfolgen das Verbrechen (1804-08; ebenda); Psyche wird von den Winden entführt (1808; ebenda).
Universal-Lexikon. 2012.